Mareike van Oosting


Responsible Business Manager
München

Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld eine wichtige Rolle. Mareike van Oosting erklärt, wie sich Hogan Lovells für die Umwelt einsetzt, und wie wir im Büroalltag nachhaltig arbeiten können.

Welche unserer Initiativen liegen dir besonders am Herzen?


Mareike van Oosting: Unsere „Rewilding Hogan Lovells“ Initiative, die wir 2019 gestartet haben, begeistert mich sehr. Solche naturschützenden Projekte sind ein Schlüsselfaktor bei der Lösung der Klimakrise und des Artensterbens. Rewilding ist eine innovative Form des Naturschutzes. Durch natürliche Prozesse werden große Flächen wortwörtlich verwildert. Das hat zur Folge, dass CO2 effektiv gebunden wird und die Biodiversität steigt. Konkret co-finanzieren wir eine Rewilding Fläche in Ost-Finnland: in dieses ehemalige Torfabbaugelände sind durch die Initiative in den letzten Jahren bereits knapp hundert Vogelarten zurückgekehrt und die Fischbestände enorm gestiegen. Umgesetzt wird das Projekt von der Snowchange Cooperative in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, was zugleich Arbeitsplätze schafft und die Verbundenheit zwischen Mensch und Natur stärkt. Solche Rewilding Gebiete gibt es mittlerweile in ganz Europa. Seit 2020 unterstützen wir die Dachorganisation Rewilding Europe mit pro bono Rechtsberatung.
„Rewilding Hogan Lovells“ heißt aber auch, dass wir uns intern mit Umwelt- und Klimafragen beschäftigen. Wir haben uns dazu verpflichtet, ein klimaneutrales Unternehmen zu werden – da liegt noch viel Arbeit vor uns und ich freue mich, diesen internen Wandel mitgestalten zu können.
Hogan Lovells unterstützt die Renaturierung von Wäldern mit der „Rewilding Hogan Lovells“ Initiative.

Spürst du einen Bewusstseinswandel in der Kanzlei beim Thema Nachhaltigkeit?


Mareike van Oosting: Absolut. Ich werde mittlerweile fast täglich auf Fragen zur Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima angesprochen, vor allem von Kolleginnen und Kollegen, denen diese Themen persönlich wichtig sind. Dabei geht es im Wesentlichen um drei Kernfragen: 1. Was können wir selbst tun, um im Arbeitsalltag umweltbewusst und ökologisch nachhaltig zu handeln? 2. Wie beraten wir unsere Mandanten in diesem Bereich zum Beispiel zum EU Green Deal? Und 3. Wie können wir uns für Umweltorganisationen einsetzen?
Eine immer wichtigere Rolle spielen dabei unsere Mandanten, die auch gewisse nachhaltige Standards von uns erwarten und einfordern. Wir handeln also auch im Einklang mit unseren Mandanten, was das Thema daher aus zweierlei Hinsicht bedeutend macht.
Globale Initiativen, wie die Science-Based-Targets, sind in den letzten Jahren populär geworden. Dabei verpflichten sich Unternehmen dazu, ihren Beitrag zum Erreichen der Pariser Klimaziele zu leisten, indem sie sich messbare CO2 Reduktionsziele setzen. Auch wir sind diesen Zielen verpflichtet und arbeiten mit Hochdruck an deren Umsetzung.

Wie können wir im Büroalltag nachhaltiger werden?


Mareike van Oosting: Im Büroalltag gibt es viele verschiedene Ansatzpunkte. Jede und jeder von uns kann mit kleinen Dingen ganz einfach einen Beitrag leisten: Monitore ausstellen, den Laptop runterfahren, Müll trennen, unnötiges Ausdrucken vermeiden. Manche Dinge hingegen sind nicht ganz so offensichtlich: Auch das Speichervolumen von elektronischen Daten verbraucht Serverkapazität und verursacht Emissionen.
Einen großen Einfluss auf den nachhaltigen Büroeinfluss haben unsere internen Richtlinien, wenn es zum Beispiel ums Reisen oder um Beschaffungsprozesse geht. Hier entwickeln wir gerade neue interne Standards in enger Zusammenarbeit mit unserem International Management Committee, dem Office Management und Responsible Business Team.
Auch sehen wir großes Interesse bei der breiten Mitarbeiterschaft, Impulse zu geben und mitzudiskutieren. In meiner Rolle als Sustainability Champion setze ich mich dafür ein, dass die entsprechenden Foren geschaffen, und die Anregungen der Kolleginnen und Kollegen gehört werden. Die Vorschläge reichen von Office Bike Leasing, über vegane Mittagsangebote bis hin zu Gamification-Ansätzen beim Reiseverhalten.

Welche Botschaft ist im Zusammenhang mit Umweltschutz für dich besonders wichtig?

Mareike van Oosting: Viele verbinden Umweltschutz immer noch ausschließlich mit Verzicht: Weniger Fliegen, weniger Fleisch, weniger Spaß. Und natürlich geht es auch darum, bestimmte Gewohnheiten zu ändern. Dennoch sollten wir aus meiner Sicht die positiven Seiten und Chancen, wie zum Beispiel auf saubere Luft, gesunde Ernährung, flexible Mobilität, Artenvielfalt, technologischen Fortschritt und Innovation in den Vordergrund der Diskussion stellen. Wir brauchen ein gemeinsames positives Zukunftsbild, das uns motiviert und zusammenhält.

 

Vielen Dank für das Interview!